Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, am Samstag den 5. März 22, im Haus Siebenborn, fand ein toller Baumschnittkurs statt, der durch die Simmerner Gemeinde initiiert wurde.
Es erläuterte der Simmerner Mitbürger Herr Dieter Tometschek wortgewandt und mit viel Liebe zur Sache den teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern, wie sich die verschiedenen Säfte im Baum verteilen, warum man insbesondere wegen dieser Säfte, dem einfallenden Licht und der Photosynthese die Obstbäume schneiden muss, um im Ergebnis einen gesunden Baum und einen guten Fruchtertrag zu erzielen.
Er begleitete seinen hervorragenden Vortrag mit einer eigens erstellten Präsentation, welche alle Teilnehmenden im Anschluss per Email erhielten um das erfahrene Wissen, neben weiteren Informationen auf Papier, zu festigen, und bei Bedarf nachzulesen. Diese Präsentation können Sie hier öffnen, drucken oder downloaden als PDF, Herr Tometschek war so freundlich, dies für alle Interessierten frei zu geben.
An mitgebrachten verzweigten Ästen, welche Blatt- als auch Fruchtknospen hatten, erklärte er uns sehr gut verständlich, wo und warum an den Ästen von jungen Bäumen geschnitten werden darf und sollte, dem Wuchs die Richtung weisend, oder auch wie an älteren Bäumen das regelmäßige Putzen erfolgen sollte.
Zur Praxis am lebenden Objekt begaben wir uns nach einer Fragerunde alle auf den öffentlichen Spielplatz am Kindergarten, um dort an zwei älteren Apfelbäumen fachgerecht zu putzen.
Dabei erklärte uns Herr Tometschek dass es Sinn macht, den Baum erst einmal in Ruhe aus etwas Entfernung und auch rund herum zu betrachten, um sich ein Bild zu machen, wie die putzenden und korrigierenden Schnitte aussehen können. Definitiv gibt es verschiedene Möglichkeiten und Geschmäcker, betonte er. Ziel ist jeweils, dem Baum Licht zu verschaffen, und die Säfte auszugleichen für einen guten Fruchtertrag, indem hier die Bäume verjüngt werden. Unsere Obstbäume, im besonderen die Apfelbäume, können so 150 Jahre alt werden.
Dann ging es mit mitgebrachtem Werkzeug, geeignet sind spezielle Astsägen und Bypass-Scheren, behutsam zur Sache, wobei wir auch erfuhren, dass man diese Bäume, wenn länger nicht geputzt, nur nach und nach bearbeiten sollte, je nach dem über drei Jahre hinweg, da zuviel des Guten den Baum zu sehr belasten kann.
Auch sind keine speziellen Anstriche auf den Schnittflächen notwendig, die Bäume schließen, fachmännisch gesagt „überwallen“ die Schnittflächen selbst im Laufe der Zeit.
Als wichtig stellt sich auch dar, keine Stümpfe an Verzweigungen stehen zu lassen, da hier faulende Bereiche entstehen können und Krankheitserreger eindringen. Es darf und soll also immer bündig am Ast geschnitten werden.
Rundherum war es eine sehr gelungene Veranstaltung mit dem Referenten Dieter Tometschek.
Wir möchten auch gerne darauf hinweisen, dass auch dieses Jahr durch die Gemeinde Gelder zur Verfügung gestellt sind, um weitere Obstbäume und auch hiesige Sträucher zu pflanzen.
Im folgenden Video sind fast alle Sachverhalte super erklärt, Herr Thomas Mühlbacher von der Firma Landwirt hat uns freundlicher Weise genehmigt, Ihnen dieses Video hier zu zeigen.
Text und Fotos: Heike Runkel
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